Stamm Sachsenwald im Bundeslager

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Alle vier Jahre lädt der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, kurz BdP, alle seine Gruppen und zahlreiche internationale Gäste ein zum so genannten Bundeslager. Diese Zeltstadt mir rund 5500 Teilnehmenden wurde in diesem Sommer für elf Tage in Königsdorf bei München errichtet. Auch 35 Pfadfinder*innen und Wölflinge aus Aumühle und Umgebung waren dem Ruf gefolgt und hatten sich auf ihren Vorfahrten auf das große Treffen eingestimmt. Für die älteren Gruppen ging es teils ins Ausland, Tschechien, Slowenien, Italien und Österreich waren die Ziele. Die Jüngeren zog es in die Oberpfalz, wo mit Rucksack und Zelt die Umgebung erkundet wurde. Tägliches Baden im Fluss verschaffte Abkühlung beim Wandern. Wie andernorts auch, spielte das Wetter fast durchgehend mit, teilweise war es fast zu heiß. Auf dem Lager selbst stand vor allem das gruppenübergreifende Miteinander im Vordergrund. Viele hatten ihre Altersgenossen aus anderen Stämmen teils mehrere Jahre nicht gesehen. Tagsüber gab es zahlreiche Spiele, Aktivitäten und Workshops wie eine Wasserbombenschlacht, T-Shirts mit dem Lagerlogo bedrucken, Metallgravur und vieles mehr. Viel bestaunt wurde die professionelle Demonstration eines Fettbrandes durch das Technikteam, bei der eine Kohte abgefackelt wurde. Abends fanden sich die Gruppen am Lagerfeuer zu Singerunden zusammen. Bei nächtlichen Spaziergängen über den Lagerplatz war auch zu vorgerückter Stunde fast immer irgendwo ein Lied zu hören. Es war deutlich wahrnehmbar, dass die Jugendlichen großen Nachholbedarf hatten, diesen wichtigen Teil der Pfadfinderkultur endlich wieder erleben zu dürfen. In den je nach Landesverband verschiedenen Pinten, großen Zeltkonstruktionen aus mehreren Jurten für eine größere Personenzahl, boten die internationalen Gastgruppen landestypische Speisen an, und auch die einheimischen Küchenteams hatten einiges vorbereitet. Denn bei diesem Bundeslager gab es eine kulinarische Besonderheit: es fand erstmals mit ausschließlich vegetarischer Verpflegung statt. Hintergrund ist der so genannte ökologische Fußabdruck der vielen Teilnehmer einer solchen Großveranstaltung – beim letzten Bundeslager wurden mehrere Tonnen Fleisch „durchgezogen“. Eine Säule der Pfadfinderei ist der Einsatz für den Erhalt der Natur, dem auf diese Weise versucht wurde, Rechnung zu tragen.